David Pogue: Mac OS X Missing Manual
Tiger Ausgabe

Das Missing Manual ist hervorragend gegliedert, sowohl der Anfänger als
auch der Einsteiger/ Profi findet immer sofort, was er sucht.
Hier ein kurzer Überblick über die einzelnen Teile, das gesamte Inhaltsverzeichnis
mit Kapiteln und Abschnitten würde die Seite sprengen.
- Teil 1: Der Mac OS X-Schreibtisch
- Teil 2: Programme unter Mac OS X
- Teil 3: Die Komponenten von Mac OS X
- Teil 4: Die Mac OS X Techniken
- Teil 5: Mac OS X online
- Teil 6: Anhänge
Das Missing Manual ist ein Buch aus dem Hause O'Reilly. Wer den Verlag kennt
weiß, dass er damit kein trockenes Fachbuch befürchten muß,
sondern eine unterhaltsame Lektüre bekommt. Das wird schon deutlich,
wenn man nur mal die ersten Seiten „Die fehlenden Danksagungen“ liest.
Noch dazu stammt dieser Wälzer größtenteils aus der Feder
(naja, der Tastatur) von David Pogue, der (unter anderem) für seinen
humorvollen, lockeren und dabei herrlich verständlichen Schreibstil
berühmt ist. Auch seinen Co-Autoren in der deutschen Übesetzung
André Aulich und Rudolf Steffens helfen dabei, aus einem Fachbuch
eine komplett lesbare Unterhaltungslektüre zu machen. Trotz des hohen
Unterhaltungswertes bleibt es dennoch ein Fachbuch, welches mit Wissen nur
so vollgestopft ist. Es ist wirklich das, was eigentlich aus dem Hause Apple
mitgeliefert werden sollte: Das Handbuch zu Mac OS X. Und es ist noch mehr,
so viele Tipps und Tricks und Hilfestellungen sind darin enthalten.
Wir werden hier nicht auf alle Abschnitte im Einzelnen eingehen (können),
dazu ist das Missing Manual Tiger-Ausgabe viel zu umfassend. Alleine die Buch-Einleitung
hat schon 14 Seiten...
Teil 1 – Der Mac OS X Schreibtisch:
Das Buch beginnt etwas unerwartet nicht mit der Installation des Betriebssystems.
Die findet sich erst in den Anhängen in Teil 6. Das mag zunächst
etwas komisch anmuten, ist aber dennoch durchdacht. Denn wer sich den Tiger
nachinstalliert, weiß meist schon über die Installation des Betriebssystems
Bescheid. Und wer sich einen neuen Mac kauft, bekommt ihn mit fix und fertig
vorinstalliertem System geliefert. Er muß es sich nur noch persönlich
anpassen. Somit beginnt Kapitel 1 mit dem Start des Macs. Ja, wirklich mit
dem Start: „Wenn Sie Ihren Mac einschalten und darauf Mac OS X 10.4 läuft,
begrüßt Sie ein Apple-Logo...“ Weiter geht es mit der Anmeldung
und dann folgt der eigentlich Inhalt von Kapitel 1: Ordner und Fenster. Wer
nach der Lektüre des ersten Teils noch Fragen zum Umgang mit Fenstern,
Darstellung, der Ordnung auf seinem Schreibtisch, dem Dock oder sonstigem was
dem Überlick auf dem Schreibtisch dient hat, dem ist nicht mehr zu helfen.
Alternativ sollte er sich fragen, in welchem Zustand er diesen Teil gelesen
hat und mit klarem Kopf nochmal nachsitzen. Denn hier bleibt einfach keine
Frage offen. Zumindest fällt mir nichts mehr ein...
Teil 2 – Programme unter Mac OS X:
In diesem Abschnitt geht es im lockeren Tonfall darum, wie man mit Programmen
beim Tiger grundsätzlich umgeht. Wie öffnet man sie, schließt
sie wieder oder verbirgt sie einfach nur. Wie wird man mit der Fensterflut
fertig? Man lernt nicht nur modernste Handlungsweisen, nein, es gibt auch den
Abschnitt: „Programme auf altmodische Art verbergen“, der immerhin
drei Seiten lang ist. Weiterhin geht es hier um Classic, also um Mac OS 9 und
wie man am schnellsten dahin kommt. Wie bekommt man seine Daten vom Mac auf
den PC? Und was sind Automator und AppleScript?
Teil 3 – Die Komponenten von Mac OS X:
Jetzt geht es um die mitgelieferten Programme. Aber auch um iLife, welches
man inzwischen käuflich zusätzlich erwerben muß/kann. Trotzdem
findet es hier Beachtung. Deswegen heißt Kapitel 9 dann auch „Die
(mehr oder weniger) kostenlosen Programme“.
Natürlich gehören zu den Komponenten auch die Systemeinstellungen,
die hier nicht, wie in den meisten Büchern nur aufgezählt werden.
Fast alle Systemeinstellungen umfassen zwei Seiten, sofern sie nicht in anderen
Kapiteln noch weiter erläutert sind, wie z. B. die Benutzer oder auch
Classic. Alles wunderbar bebildert, soweit es der Erklärung dient, und
an passenden Stellen mit zusätzlichen Hinweisen versehen. Weiterhin kommen
in Teil 3 CDs und DVDs zur Sprache, in diesem Zusammenhang auch noch mal iTunes.
Teil 4 – Die Mac OS X Techniken:
Auf an die Benutzereinstellungen, die Datenfreigabe im Netzwerk und Lokal und
ganz nebenbei mal eine Erinnerung an das Thema Sicherheit. Wie druckt man mit
Mac OS X? Wie werden die Schriften verwaltet? Das und noch viel mehr zum Thema
Drucken Faxen und Co. gibt es in Kapitel 13. Fragen zum Thema Ton, Filme, Srpache
und handschrift werden auch beantwortet. Ans Eingemachte für die Fortgeschrittenen
Anwender und Profis geht es in diesem Teil auch. Das Terminal, Unix und OS
X-Hackereien werden (endlich einmal) locker und verständlich dargebracht.
Da kann auch ich mich langsam mit dem Thema anfreunden. Danke, liebe Autoren
an dieser Stelle von mir ganz persönlich, für diesen Schreibstil,
der mich nicht gleich weiterblättern läßt.
Teil 5 – Mac OS X online:
Klar, was hier kommt, oder? Oder doch nicht?
Mal ehrlich: Welcher Mac-Besitzer macht sich übermäßig viele
Gedanken über das Thema Sicherheit? Tja, David Pogue erinnert einen daran.
Natürlich geht es auch um die Firewall. Aber auch um das, was einen wirklich
interessiert: Internet-Setup, Mail, Adreßbuch, iChat AV etc. Alles, was
eben mit einer Online-Verbindung in Zusammenhang gebracht werden könnte.
Auch weitergehendes, wie SSH, FTP & Co. kommen nicht zu kurz.
Teil 6 – Anhänge:
Ja, hier ist es endlich. Das Kapitel, das erklärt, wie man das Betriebssystem überhaupt
installiert. Was man vorher beachten sollte, welche Installationsarten es gibt.
Wer den Tiger frisch auf seine Festplatte bringen will, sollte unbedingt mit
dem Ende des Buches anfangen.
Auch die Fehlerbehebung findet sich in diesem Teil. Natürlich schafft
auch ein David Pogue es nicht, sämtliche eventuell bei einzelnen Anwendern
auftretende Probleme zu lösen und niederzuschreiben. Hier geht um „Probleme
die keine sind“, „Kleine Scherereien“ und auch noch Wesentlicheres.
Außerdem finden hier verzweifelte Windows-Anwender (und auch Anwender älterer
Mac-Betriebssysteme) die „Ja, wo ist denn jetzt...“-Referenz.
Fazit:
David Pogue ist einfach unschlagbar. Sowohl an Wissen, als auch an charakteristischem
Schreibstil. Es ist doch einfach schön, wenn man ein Fachbuch liest und
auch noch jede Menge zum Schmunzeln dabei hat. Und das dann auch noch ohne überflüssige
Worte zu verlieren. Mit dem Missing Manual lernt man quasi ohne es zu merken.
Ganz nebenbei ist es auch noch so gut gegliedert, dass man einfach mal so nachschlagen
kann.
Hilfreich sind die vielen bebilderten Anleitungen, beziehungsweise die Bilder zu den Texten. Pogue schafft es zudem, mit relativ einfachen Worten ein recht komplexes Thema zu vermitteln, dass auch auch "nichtinteressierten" Lesern verständlich wird. Will heißen, kennt sich jemand nicht mit dem Thema Netzwerke aus, kann er sich doch bei Pogue schlau lesen, ohne vorher studiert haben zu müssen.
Auch der Aufbau des Buches spricht für sich. Beginnen die meisten mit der Installation, beginnt das Missing Manual direkt mit der Arbeit. Klar, bei den meisten Rechnern, selbst denen vom Aldi, Lidl, Plus etc ist das Betriebssystem vorinstalliert. Also steht man sozusagen vor vollendeten Tatsachen. So unlogisch ist das also gar nicht. Hilfreich sind auch die kleinen Info-Boxen am Seitenrand, auch für PowerUser ist immer wieder etwas Neues zu finden.
Man kann durchaus sagen, das „Missing Manual“ sollte in jeden gut sortiertem Mac-Haushalt zur Grundausstattung gehören. Sowie Pfeffer und Salz in der Küche, oder Benzin im Tank... ob Käfer oder Porsche Cayenne, keiner kommt ohne aus.
Vielleicht das Beste, was man als Anwender seinem Mac antun kann.
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